Michael Wendeberg wurde 1974 in Albstadt geboren. Er studierte zunächst Klavier bei Jürgen Uhde, Markus Stange, Bernd Glemser und Benedetto Lupo, später Dirigieren bei Toshiyuki Kamioka in Saarbrücken.
Direkt nach seinem Studium gewann er das Probespiel als Pianist beim Ensemble Intercontemporain in Paris, dem er dann von 2000 bis 2005 angehörte. Er arbeitete dort intensiv mit Komponisten wie Pierre Boulez und György Kurtag.
Michael Wendeberg hat mit bedeutenden Orchestern als Solist konzertiert, etwa mit den Sinfonieorchestern des HR, des NDR und des WDR, den Bamberger Sinfonikern sowie der Staatskapelle Berlin. Nachdem er das Boulez’sche Gesamtwerk für Klavier bereits mehrmals aufgeführt hat, zuletzt im März 2018 im neuen Boulez-Saal in Berlin, nimmt er es zur Zeit in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur und dem Label Bastille dort auf. Seit dem Wintersemester 2018/2019 ist er Professor für Klavier und Klavierkammermusik an der Barenboim-Said-Akademie in Berlin.
Als Dirigent war er nacheinander an den Opernhäusern in Wuppertal, Mannheim, Berlin– dort unter Daniel Barenboim an der Staatsoper – und in Luzern tätig. Seit 2016 ist er erster Kapellmeister an der Oper Halle. 2011-2018 war Michael Wendeberg zusätzlich directeur musical des Ensemble Contrechamps in Genf, dessen erster Gastdirigent er seitdem ist. Gleichzeitig ist er als Gastdirigent bei renommierten Orchestern und Ensembles gefragt und kehrt auch immer wieder an die Staatsoper Berlin zurück. 2018-2019 sind Auftritte als Dirigent u.a. mit dem RSO Berlin, dem Ensemble Modern, dem WDR-Sinfonieorchester sowie seine Debüts mit der Birmingham Contemporary Music Group, dem Ankara Presidential Orchestra und dem Ensemble Intercontemporain in Paris geplant.
In seiner Arbeit als Musiker verbindet Wendeberg wie selbstverständlich den Umgang mit dem klassischen Repertoire von Johann Sebastian Bach bis Arnold Schönberg und die intensive Beschäftigung mit neuer und neuester Musik. Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei, durch diese Konfrontation und die Wahrnehmung durchgehender Traditionen das Hören und Spielen sowohl der Alten als auch der Neuen Musik zu verändern.