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Das Humanities Program an der Barenboim-Said Akademie geht auf das lebenslange Engagement von Daniel Barenboim und Edward Said für ein Zusammendenken von humanistischen Idealen, Musik und dem Studium der Geisteswissenschaften zurück. Junge Musiker:innen erhalten an der Barenboim-Said Akademie eine Ausbildung, die breit angelegt ist; sie enthält neben dem Studium der Musik auch das Studium in geisteswissenschaftlichen Fächern. Das Humanities Program setzt auf intellektuelle Aufgeschlossenheit und das Gespräch auf Augenhöhe. Es fördert interkulturelle Kompetenzen unter den Studierenden, die mehrheitlich aus dem Nahen Osten und Nordafrika stammen. Davon profitieren sie nicht nur als Musiker:innen, sondern auch als Menschen und Bürger:innen.
Das Curriculum des Humanities Program gruppiert sich um Schwerpunkte in den Disziplinen Philosophie, Geschichte und Literatur. Studierende belegen jeweils zwei Pflichtkurse in diesen drei Disziplinen während ihrer ersten drei Studienjahre im insgesamt vierjährigen Bachelor of Music.
Drei Basismodule, welche die Studierenden jeweils in den Semestern 1 bis 3 belegen, vermitteln Grundlagen in den drei Kernfächern. Diese Lehrveranstaltungen verbinden das Studium von kanonischen Texten, wichtigen Fachdebatten und Methoden innerhalb der etablierten Disziplinen mit der Erörterung nicht-kanonischer Texte, Themen und Perspektiven. Sowohl inhaltlich als auch formal ist der Unterricht so angelegt, dass er zur aktiven Beteiligung anregt, den künstlerischen und kulturellen Hintergrund der Studierenden miteinbezieht und die Entwicklung des Reflexionsniveaus und Präsentationstechniken fördert.
Die drei Aufbaumodule, welche die Studierenden jeweils in den Semestern 4 bis 6 belegen, vervollständigen den Pflichtteil im Humanities Program. Im Aufbaumodul lernen die Studierenden, das in den vorangegangenen Kursen erworbene Wissen und die erlernten Methoden auf ein breites Spektrum von Textgattungen, Themen und gesellschaftlichen Problemfeldern anzuwenden. In diesem Kontext vertiefen die Studierenden ihre bereits erworbenen analytischen Kompetenzen, ihre Kompetenzen in der Einordnung des Gelernten in historische, politische, soziale und kulturelle Kontexte sowie in der eigenständigen Präsentation von erarbeitetem Wissen. Um das Verfassen der Abschlussarbeit vorzubereiten, erlernen die Studierenden, komplexe Sachverhalte eigenständig zu interpretieren und diese strukturiert darzustellen.
Diese individuell konzipierte schriftliche Arbeit bildet den Abschluss des Humanities-Programms im vierten und zugleich letzten Studienjahr. Die Studierenden verfassen diese im Rahmen eines zweisemestrigen Kolloquiums parallel zum Abschluss des musikalischen Studiums und ihrer Recital-Prüfung.
Neben den Basis- und Aufbaumodulen im Pflichtteil des Humanities Program belegen die Studierenden im Wahlpflichtmodul eine Reihe von geisteswissenschaftlichen Kursen, die sie an weitere Studienbereiche heranführen und ihnen zugleich auch die nachhaltige Reflexion innerhalb vertrauter Gebiete ermöglichen. So besteht das Studienangebot hier beispielsweise aus Seminaren zu Themenbereichen wie Kunstgeschichte, bildender Kunst und visueller Kultur und zu aktuellen politischen Schlüsselthemen; Studierende können aber auch Kurse im kreativen Schreiben belegen. Am Writing Center der Barenboim-Said Akademie erhalten Studierende individuelle und bedarfsorientierte Unterstützung beim Erlernen wissenschaftlichen Schreibens, mit dem Ziel, dass sie Schreiben als Werkzeug des kritischen Denkens nutzen.
Im Master of Music-Programm belegen die Studierenden geisteswissenschaftliche Pflichtkurse und Wahlpflichtfächer in den ersten drei Semestern des insgesamt viersemestrigen Studiums. Im vierten Semester belegen sie ein Abschlusskolloquium, im Rahmen dessen eine Masterarbeit verfasst wird.
Die Lehre im Humanities Program der Barenboim-Said Akademie ist in hohem Maße interaktiv. Sie ist darauf ausgerichtet, die Kommunikationsfähigkeit, die analytische Präzision und die kritische Reflexion zu schulen sowie die Aneignung systemischer Betrachtungsweisen zu fördern. Aktives Zuhören unter Studierenden und Lehrenden, kollaboratives Lernen und die stetige gemeinsame Reflexion des Curriculums schaffen eine einzigartige Gesprächs- und Lernatmosphäre an der Barenboim-Said Akademie.
Das Akademie-Forum der Barenboim-Said Akademie bietet Raum für den Austausch über drängende Fragen unserer Gegenwart. Dazu finden jedes Semester Vorträge, Lesungen und Podiumsdiskussionen statt – mit Gästen aus Wissenschaft, Literatur, Politik und Öffentlichkeit. Das Forum lädt dazu ein, das intellektuelle Leben der Barenboim-Said Akademie kennenzulernen und daran teilzunehmen. Jede Veranstaltung wird musikalisch von Studierenden der Barenboim-Said Akademie eingeleitet.
Die Veranstaltungen finden im Foyer oder im Mozart Auditorium der Barenboim-Said Akademie statt.
Eine Anmeldung ist erforderlich; der Eintritt ist frei.
© Peter Adamik
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